Klimaneutrales Erding 2030

Der Klimawandel ist aktuell die wohl größte Herausforderung der Menschheit. Um den globalen Temperaturanstieg einzudämmen und die vereinbarten Ziele nicht weiter zu verfehlen müssen wir alle das Verbrennen fossiler Brennstoffe vermeiden, uns also CO2-oder klimaneutral verhalten.

 

Zahlreiche Organisationen, Unternehmen und Städte, scheinen schon weiter als die Bundespolitik zu sein und streben Klimaneutralität in ihren Produkten und Dienstleistungen an. Einige Städte haben dieses Ziel bereits heute erreicht. Erding Jetzt ist der Meinung, dass auch Erding sich zu seiner Verantwortung für den Klimaschutzbekennen und die CO2-Neutralität bis 2030 umsetzen sollte. Die im Stadtrat beschlossene Schaffung eines Klimabeauftragten ist ein erster Schritt. Dieser muss der Klimaneutralität verpflichtet sein und baldmöglichst den derzeitigen Kohlendioxid-Ausstoß aufzeigen, um Maßnahmen daraus abzuleiten.

 

Nur wenn auch unser Kommune verstärkt etwas fürs Klima tut, werden wir einen echten Wandel schaffen. Die Erdinger Stadtverwaltung muss dabei eine Vorbildfunktion haben. Das gilt von der städtischen Fahrzeugflotte und den öffentlichen Bussen, über die Kommunalbetriebe und Feuerwehr, bis zu Schulen und städtischen Gebäuden. Das Mayr-Wirt Gelände könnte auch in Sachen Nachhaltigkeit neue Impulse geben.

 

Klimaneutralität ist ein hohes Ziel für die kommenden 10 Jahre, aber keinesfalls unrealistisch, wenn im Haushalt entsprechende Mittel für Maßnahmen zur Kohlendioxid-Reduzierung bereitgestellt werden. Gerade die Stadt Erding hat hier durch das Geothermie-Projekt eine ideale Ausgangssituation, auf der man sich aber nicht ausruhen sollte. Die von Erding Jetzt geforderten Wohnungsbauprojekte bieten hier großes Potential durch clevere, nutzenstiftende und stadtnahe Bebauung den ökologischen Fußabdruck der Stadt Erding zu verbessern.

 

Keine Lösung ist es aus unserer Sicht das Zertifikat „CO2-neutrale Kommune“ zu erhalten durch sogenannte Kompensationszahlungen. Wir möchten, dass jeder Erdinger stolz ist, nicht nur in einer wunderschönen, sondern auch klimaneutralen Stadt zu leben. Ein durchgängiges Klimaschutzkonzept sollte schnellstmöglich erarbeitet und mit der Bevölkerung diskutiert werden, denn am Ende ist die CO2-Reduzierung eine Gemeinschaftsaufgabe, zu der auch jeder Bürger seinen Beitrag leisten muss.

 

Erding Jetzt will die Weichen stellen, für ein zukunftsfähiges Erding, mit einer attraktiven Innenstadt, einem umweltfreundlichen Verkehrskonzept, einem Gewerbegebiet West, das insbesondere uns Erdingern nützt und einem ökologischem, erschwinglichen Wohnungsbau.

 

Ökolögie

Wir sollten den Mut haben neue Visionen für Erding zu entwickeln. Eine davon könnte sein Erding bis 2030 möglichst klimaneutral zu machen.

 

Die Stadt könnte hier mit konsequenter Umstellung ihrer Fahrzeuge, konsequenter Bestückung öffentlicher Gebäude mit Fotovoltaik und Solarthermen die Initiative ergreifen.

 

Wir müssen Erding neu denken und dort wo es noch möglich ist, konsequent unter dem Aspekt einer ökologischen Entwicklung in allen Bereichen weiterentwickeln. Gefragt ist eine vorausschauende Stadtplanung, mit kurzen Wegen, einer dezentralen Nahversorgung, fahrradfreundlicher Verkehrsplanung (Stichwort Fahrradautobahn), neuen Heizformen unter Verzicht auf fossile Brennstoffe (z.B. zentrale Hackschnitzelheizungen in Neubaugebieten) etc. Auch ein Überdenken der bestehenden Flächennutzungspläne unter strikter Beachtung ökologischer Aspekte muss möglich sein.

 

Den zu etablierenden Klimabeauftragten und den Klimabeirat begrüßen wir ausdrücklich. Aber das dauert!

Der Stadtrat kann und muss bereits jetzt die richtigen Weichen für ein lebenswertes, ökologisches und modernes Erding treffen. Ein Umdenken beim Gewerbegebiet Erding-West könnte einen wichtigen ersten Schritt darstellen.

 

Eine weitere Einzelhandelskonzentration im Westpark zwingt Erdinger/innen ins Auto zu steigen und verursacht künftig noch mehr Querungsverkehr in der Stadt. Die derzeitige Planung für Erding West mit den erwähnten Hallen verhindert kurze Wege zwischen Arbeit, Schule und Wohnung und verbaut eine langfristig ökologisch und ökonomisch sinnvolle Entwicklung.

 

Wir benötigen möglichst schnell einen mutigen ökologischen Masterplan für Erding.